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Atmen, du unsichtbares Gedicht!

von Rainer Maria Rilke



Atmen, du unsichtbares Gedicht!

Immerfort um das eigne

Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht,

in dem ich mich rhythmisch ereigne.


Einzige Welle, deren

allmähliches Meer ich bin;

sparsamstes du von allen möglichen Meeren, —

Raumgewinn.


Wieviele von diesen Stellen der Räume waren schon

innen in mir. Manche Winde

sind wie mein Sohn.


Erkennst du mich, Luft, du, voll noch einst meiniger Orte?

Du, einmal glatte Rinde,

Rundung und Blatt meiner Worte.

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